11.07.2019, 16.14 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Erstmals im Regierungsbezirk: Ehrung für Retter Inan Coban

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Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher mit Anne Paweldyk, der Geschäftsführerin des ASB-Regionalverbandes Bergisch Land, und Renate Sallet, der stellvertretenden ASB-Landesvorsitzenden (v.l.n.r.), bei der Ehrung von Inan Tolga Çoban (2.v.r.). | Foto: Bezirksregierung Düsseldorf

Wie wertvoll die Arbeit der Feuerwehren und Rettungsorganisationen ist, das beweisen nicht nur die Gründungsgeschichte der Werkzeugkiste und die Top-Platzierungen der Retter im Gemeinwohl-Atlas 2019 (die CW berichtete) und natürlich Tag für Tag der Alltag. Das zeigte sich auch im Juni 2018 bei einer verheerenden Hausexplosion in Heckinghausen.

Da sorgte Inan Tolga Coban maßgeblich dafür, dass die Rettungsaktion schnell und umfassend eingeleitet werden und Menschleben gerettet werden konnten. Ein Jahr später wurde der Hahnerberger dafür nun ausgezeichnet: Als erster Preisträger im Regierungsbezirk Düsseldorf ehrte Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher den 25-Jährigen mit dem Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen. Der Notfallsanitäter und ehrenamtliche Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), der auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hahnerberg (FFH) ist, war an dem verhängnisvollen Juni-Tag letzten Jahres gerade mit einem Krankenwagen zum Katastrophenschutzzentrum in Wuppertal unterwegs, als vor ihm infolge der Explosion die Fassade auf die Straße stürzte.

Coban hielt an, informierte die Leitstelle der Berufsfeuerwehr, sodass sofort alle notwendigen Hilfsmaßnahmen an den Unglücksort gebracht werden konnten. Unter Lebensgefahr rettete er zudem zwei Schwerverletzte aus dem teilweise eingestürzten Gebäude und versorgte sie auf der Straße. Zudem gab Inan Coban den eintreffenden Einsatzkräften konkrete Hinweise auf weitere Verletzte, Gefahrenquellen und den Unfallhergang, sodass sie sich ohne Verzögerung gezielt um die Rettung weiterer Betroffener kümmern konnten.

Damit immer noch nicht genug: Bis in den frühen Morgen des nächsten Tages half Coban weiter bei der Betreuung der Verletzten – „Sie haben sich vorbildlich verhalten“, lobte denn auch Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher den Dörper Lebensretter. „Es war in diesem dramatischen Moment ein Glück für die betroffenen Menschen, dass Sie dort waren und ihnen sofort und kundig selbst geholfen und Hilfe organisiert haben.“

Das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen

Das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen gibt es seit Februar 2016, es ersetzt das frühere Katastrophenschutz-Ehrenzeichen. Das NRW-Innenministerium verleiht die Ehrung für mutiges und entschlossenes Verhalten im Einsatz unter erheblicher Gefahr für das eigene Leben oder die körperliche Unversehrtheit. Weder das neue Ehrenzeichen noch die Auszeichnung zuvor wurden schon einmal im Regierungsbezirk Düsseldorf verliehen – Inan Coban ist also der erste Träger des Ehrenzeichens.