26.07.2019, 12.32 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ortstermine in der Schwaffert: FDP, Grüne & SPD kontra Baupläne

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Sprecher Michael Bergenthal (li.) und weitere Mitglieder der Bürgerinitiative, welche sich gegen eine Ausweisung der Schwaffert als Wohnbaufläche zur Wehr setzt. | Foto: Meinhard Koke

Um den prognostizierten Wohnbauflächenbedarf bis zum Jahr 2040 decken zu können, sollen für den neuen Regionalplan Düsseldorf auch vier Cronenberger Flächen mit einer Gesamtgröße von rund sechs Hektar als mögliche Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) angemeldet werden. Neben Arealen im Bereich Hensges Neuhaus/Vonkeln, Hipkendahl und an der Straße In der Gelpe ist auch eine 1,8 Hektar große Fläche an der Schwaffert zwischen Rather Straße und Kohlfurther Straße darunter.

Obwohl die Bezirksvertretung Cronenberg alle vier Dörper Potenzialflächen einstimmig ablehnte, hat sich hier eine Bürgerinitiative gebildet. Diese hat nicht nur in einem Schreiben an den Rats-Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Bauen Widerspruch gegen die betreffende Stadt-Vorlage zur Regionalplan-Anmeldung eingelegt. Die Anwohner-Initiative lud auch Ratsfraktionen zu Ortsterminen ein. Bislang kamen Vertreter von FDP, Grünen und SPD dazu an die Rather Straße – ihre Stellungnahmen lassen die Bürgerinitiative hoffen: Alle Fraktionen äußern sich nach den Treffen ablehnend.

„Es wäre eine Sünde, Mensch und Natur um diese Landschaft zu berauben“
„Es wäre eine Sünde, Mensch und Natur um diese Landschaft zu berauben“, sagte FDP-Ratsfraktionschef Alexander Schmidt zu, dass die Liberalen gegen eine Ausweisung der Fläche für den Wohnungsbau stimmen würden. René Schunck, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion, lehnt nicht nur den „massiven Eingriff in die Natur“ ab. Auch sei „die vorhandene Verkehrsinfrastruktur nicht geeignet, um die mit einem so großen Wohngebiet einhergehenden Fahrzeuge aufnehmen zu können“, so der Vorsitzende der Cronenberger FDP.

„Wir sagen Nein zur Bebauung dieser Fläche“, sieht Ratsfrau Regina Orth nach dem Rundgang die Ablehnung der Grünen bestätigt. Eine Bebauung der Fläche wäre „vollkommen irrsinnig“. Vor dem Hintergrund zunehmender Starkregen-Ereignisse wäre die Kanalisation dafür „vollkommen unterdimensioniert“, das starke Gefälle spreche gegen jede Bebauung und zudem sei das Gebiet schützenswert, da dort viele Pflanzen und Tiere zu Hause seien. „In der Vergangenheit sind genug Umweltsünden begangen worden“, fordern die Grünen, dass stattdessen Brachflächen in den Innenbereichen von Stadt und Cronenberg entwickelt werden sollten.

Die Ablehnung der SPD versicherte auch Fraktionschef Klaus-Jürgen Reese nach seinem Vor-Ort-Treffen, zu dem immerhin etwa 130 Anwohner gekommen waren. Eine Ausweisung der Fläche mache keinen Sinn, ließ Reese die Anwohner wissen: „Entsprechend wird die SPD-Fraktion der Ausweisung dieser Fläche als ASB-Gebiet in den weiteren Beratungen zur Änderung der Regionalplanung nicht zustimmen.“

Wie berichtet, hatte der Rat der Stadt Wuppertal seine Entscheidung zu dem gesamten Flächen-Paket vor der Sommerpause bereits verschoben.