08.12.2021, 20.04 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Metall-Klau bei Museumsbahnen: Täter dank Cola-Flasche gefasst?

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Indem sie Alarm auslösten, haben die Sicherungen an der BMB-Strecke letztlich zumindest bereits in einem Fall wahrscheinlich zum Erfolg geführt | Foto: Meinhard Koke

Polizei und Staatsanwaltschaft kamen dem mutmaßlichen Täter-Duo vom August 2020
durch eine liegen gebliebene Flasche auf die Spur / Täter sind polizeibekannt.

Was lange währt, wird endlich gut, lautet ein Sprichwort – und in diesem Fall scheint es sich (einmal mehr) zu bewahrheiten. Die mutmaßlichen Täter eines der insgesamt fünf Metall-Diebstähle seit dem Jahr 2015 bei den Bergischen Museumsbahnen (BMB) scheinen ermittelt. So waren die ehrenamtlichen Straßenbahner zuletzt in der Nacht zum 20. September 2021 das Ziel von dunklen Gestalten. Der jüngste Ermittlungserfolg, welchen Polizei und Staatsanwaltschaft nun verbuchen konnten, bezieht sich jedoch – anders als von den BMB zunächst vermeldet – auf die letztjährige Tat.

In der Nacht zum 24. August 2020 (die CW berichtete ebenfalls) waren Metall-Diebe dabei im Streckenabschnitt zwischen Greuel (NaturFreunde-Haus) und der Haltestelle Friedrichshammer am Werk: Auf einer Länge von etwa 200 Metern beschädigten sieden Fahrdraht. Weil sie durch alarmierte Wachleute beziehungsweise die Polizei gestört wurden, konnten sie nicht mehr als etwa 20 Meter von dem Kupferdraht entwenden. Dennoch: Der verursachte Sachschaden belief sich auf etwa 25.000 Euro.

Nicht nur einen Großteil ihrer Beute ließen die Täter zurück…

Wie auf der Seite 1 zu lesen: Nicht aber nur einen Großteil ihrer zum Abstransport bereit gelegten Beute ließen die Täter im August 2020 am Tatort zurück. Die Polizei stellte unter anderem auch eine Cola-Flasche sicher. Und die wurde den mutmaßlichen Tätern nun zum Verhängnis: Auf der Flasche fanden sich DNA-Spuren, der Abgleich beim Landeskriminalamt ergab laut Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert nämlich zwei Treffer. Die Polizei ermittelte zu den Spuren einen Solinger (34) und einen Wuppertaler (29).

Wie Staatsanwaltschaft-Sprecher Baumert gegenüber der CW erläutert, sind beide Männer bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. So sei der Solinger jüngst wegen Einbruchs zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Der 29-jährige Barmer indes musste sich zuletzt wegen Betrugs vor Gericht verantworten, die achtmonatige Strafe, die gegen ihn verhängt wurde, ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

Auch bei Tat 2021 DNA-Spuren gefunden

Und auch zu dem diesjährigen Metall-Diebstahl besteht begründeter Anlass zur Hoffnung, dass die mutmaßlichen Täter dingfest gemacht werden können: Wie Wolf-Tilman Baumert berichtet, wurden auch im September DNA-Spuren sichergestellt. Hierzu sind die Untersuchungen beim Landeskriminalamt allerdings noch nicht abgeschlossen – das könnte ebenfalls womöglich mehr als ein Jahr dauern…!

Dennoch: „Die Museumsbahn freut sich, dass sich die umfangreichen technischen Sicherungsmaßnahmen für die Fahrleitung bewährt haben“, betont Michael Malicke, dass die Sicherungen der BMB-Strecke Alarm auslösten und damit den Fahndungserfolg ermöglichten: „Langfinger haben bei uns keine Chance mehr.“

Hilfe beim Hochwasser-Wiederaufbau und Spenden

Ebenfalls freuen sich die Museumsbahner über weitere Mithilfe beim Wiederaufbau nach dem Juli-Hochwasser. Wer helfen möchte, kann samstags an die Kohlfurther Brücke 57 kommen oder sich per E-Mail an info @ bmb-wuppertal.de melden. Die Bergischen Museumsbahnen haben ihren Fahrbetrieb nach dem Juli-Hochwasser einstellen müssen. Durch die Fluten wurde der Betriebshof an der Kohlfurther Brücke etwa hüfthoch unter Wasser gesetzt.

Mehr Infos gibt es im Internet unter www.bmb-wuppertal.de, Spenden sind auf das Konto der Museumsbahnen bei der Stadtsparkasse Wuppertal mit der IBAN DE48 3305 0000 0000 9095 64 erbeten. Spendenquittungen dafür sind möglich.