21.01.2023, 16.29 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Schnee: Am Wupper-Strand viel besser als Regen, Regen, Regen!

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Noch immer viel Wasser führt die Wupper in der Kohlfurth. Dass es geschneit und nicht noch mehr geregnet hat, ließ den „Bergischen Amazonas“ aber in seinem Bett bleiben. | Foto: Meinhard Koke

„Wollen wir also abwarten, ob Winter in diesem Jahr doch nicht nur auf dem CW-Kalenderblatt ist…“, hieß es zum Titelfoto unserer Print-Ausgabe 2/2023 – am Donnerstag, 19. Januar 2023, schneite er herein: der Winter! Nach Regen, Regen, Regen in der letzten Woche rieselte es ordentlich vom Himmel herab. Während die Kinder auf ihrem Weg zur Schule erstmals in dieser Winterszeit Schneeballschlachten veranstalten konnten, hatten jene, die mit Auto oder auch Bus in den Tag starten mussten, weniger Spaß: Alle Jahre wieder sorgte die „weiße Pracht“ für gehörige Probleme auf den Straßen im CW-Land, der Linienbus-Verkehr (nicht nur auf der Südhöhe) kam am Morgen zeitweilig zum Erliegen.

Das war für nicht wenige sicher kaum ein Winterspaß, zum Beispiel in der Kohlfurth aber schaute man weitaus gelassener zum Himmel: Die rieselnden Schneekristalle bescherten besonders den Anrainern am Wupper-Ufer wesentlich weniger Sorgen als die vielen Regentropfen eine Woche zuvor. Zwei Unwetter-Warnungen vor „ergiebigem Dauerregen“ und anschwellende Wupper-Pegel (die CW berichtete) ließen düstere Erinnerungen an das verheerende Hochwasser 2021 hochkommen – und Befürchtungen, dass die Wupper erneut aus ihrem Bett treten könnte.

Wupper-Talsperre: 70 Prozent des Zuflusses zurückgehalten

Das war nicht unbegründet: Kamen im Sommer 2021 bis zu 160 Liter pro Quadratmeter runter, so wurden an der Wetterstation Bever-Talsperre diesmal immerhin über 120 Liter gemessen – zum Glück allerdings über mehrere Tage. Kein Glück war, dass die Wupper im Bett blieb und die Talsperren nicht vollliefen. Bei der Hochwasser-Katastrophe vor anderthalb Jahren war das der Fall, in der Spitze wurden aus der Wupper-Talsperre über 185 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgegeben. Diesmal hatte die Talsperre noch ordentlich Puffer: Von den 100 Kubikmetern/Sekunde, die letzte Woche der Wupper-Talsperre zuflossen, konnten immerhin 70 Kubikmeter/Sekunde zurückgehalten werden – dass das möglich war, dürfte Schlimmeres verhindert haben.