15.10.2024, 19.30 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Hahnerberg-Cronenfeld: „Jüngere wollen sich nicht so binden…“
Wer später zur Mitgliederversammlung des Bürgervereins Hahnerberg-Cronenfeld (BHC) kam, der konnte sie auch schon verpasst haben – nach nur etwas mehr als einer halben Stunde bereits hatte BHC-Vorsitzende Ursula Abé den offiziellen Teil abgehakt. Zumal mit Susanne Brambora-Schulz die Geschäftsführerin der Gesellschaft „BUGA Wuppertal 2031 gGmbH“ ihren geplanten Vortrag hatte absagen müssen, ging die überschaubare Runde im Neusiedlerheim Wilhelmring schnell in Gespräche über Dies und Dies über…
Anerkennung für Pro-Natur-Hipkendahl
Natürlich waren auch die städtischen Baupläne am Hipkendahl Thema: „Das ist doch jetzt sicher vom Tisch?“, lautete eine Frage dazu – „ja“, bestätigte Ursula Abé, dass der zuständige Ratsausschuss die Hipkendahl-Pläne mehrheitlich abgelehnt hatte (die CW berichtete). Mit dem Hinweis darauf, dass die Hahnerberger Hofschaft aber immer wieder in den Fokus des Ressorts Stadtentwicklung und Bauen gerückt sei, mahnte die Bürgervereinsvorsitzende: „Man muss ein Auge drauf haben…“ Abé erläuterte, dass sich der BHC in einem Schreiben an den Vorsitzenden des Ratsausschusses vehement gegen die Hipkendahl-Planungen positioniert habe („Man kann nicht auf der einen Seite Wuppertal zur Schwammstadt machen wollen und das dann bebauen…“). Zumal sie keine Antwort darauf erhielt und die SPD als einzige Fraktion im Ausschuss für die betreffende Flächennutzungsplanänderung in der Hofschaft votierte, maß Ursula Abé dem Widerstand der Bürgerinitiative „Pro-Natur-Hipkendahl“ entscheidendes Gewicht zu: „Ich weiß nicht, wie das ausgegangen wäre, wenn es die massiven Proteste nicht gegeben hätte…“
Endlich: Bürgerverein ist als gemeinnützig anerkannt
Weiteres Thema des Mitgliedertreffens war der Trassenspielplatz am Cronenfeld (die CW berichtete mehrfach). Das Projekt wirbelte den Kassenbericht von Schatzmeister Hans-Peter Abé etwas durcheinander, da die Zuschüsse der Bezirksvertretung und die Spenden dafür über den Cronenberger Heimat- und Bürgerverein abgewickelt werden mussten. Zumal dem BHC-Kassierer eine sorgfältige Kassenführung attestiert wurde, war das aber „Schnee von gestern“, denn: Nach jahrelangen Bemühungen ist der Bürgerverein nun als gemeinnützig anerkannt – und kann somit auch Spenden entgegennehmen und auch entsprechende Bescheinigungen ausstellen.
Idee: „Mitmachgarten“ am Cronenfeld?
Happy End auch in Sachen Spielplatz selbst, für den der Bürgerverein unter anderem eine rund 7.200 Euro teure Tellerschaukel anschaffte: Das Spielareal gegenüber der „Terrasse an der Trasse“ des „Café Podzelny“ wird lebhaft angenommen. Auch sind Ursula Abé bislang keine „brenzligen“ Situationen dort bekannt geworden – Fazit: Die Bedenken der Stadt, die den Spielplatz auch als „zu gefährlich“ aufgeben wollte, haben sich als unbegründet erwiesen. Zumal im Spendentopf noch etwas Geld übrig ist, hat der Bürgerverein eine neue Idee „im Köcher“: Pflanzkästen am ehemaligen Samba-Halt Cronenfeld, in denen Anwohner oder auch Spielgruppen gärtnern könnten – Gespräche zu dem „Mitmachgarten“ hat Ursula Abé bereits eingeleitet…
Mitgliederentwicklung bereitet unverändert Sorgen
Für unverändert Sorgenfalten sorgt indes die Mitgliederentwicklung: Gleich elf verstorbener Mitglieder, darunter der „treuen Recken“ Friedhelm Ackermann und Günter Deutschmann, musste die Versammlung gedenken – inzwischen ist der Bürgerverein auf 164 Mitglieder geschrumpft. Obwohl der BHC wertvolle Arbeit für Hahnerberg-Cronenfeld leistet, wie auch die neuen Bänke am Cronenfeld beweisen, Neu-Mitglieder können kaum gewonnen werden: Projekte würden gerne unterstützt, berichtete Ulla Abé, aber: „Jüngere möchten sich nicht so gerne langfristig binden.“
Insofern kann der Bürgerverein im Alleingang kaum Aktivitäten stemmen – ob Osterfeuer in Sudberg, Hoffest am Küllenhahn, Hüttenzauber in der Ortsmitte oder auch Langer Tisch im Tal, überall sei man aber als Helfer aktiv dabei. Und so auch am 27. Oktober: Dann lädt die Arbeitsgemeinschaft „Die Cronenberger“ der vier Bürgervereine wieder zum Herbstempfang ein.
Termin & Mitgliedschaft
Nächster Termin im BHC-Kalender ist indes der 2. Dezember: An diesem Montag veranstaltet der Bürgerverein sein „Adventliches Beisammensein“ zum gemütlichen Jahresausklang. Mehr zu dem Bürgerverein ist online unter hahnerberg-cronenfeld.de zu erfahren. Über die BHC-Homepage können auch Anträge auf Mitgliedschaft heruntergeladen werden – sich dem BHC anzuschließen, kostet gerade einmal 10 Euro pro Jahr…!