23.03.2022, 12.10 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

BMB: Das Straßenbahnfest 2022 soll auf jeden Fall gefeiert werden

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Ein Spezialtieflader mit Rampe brachte die früher in Hagen verkehrende E-Lok – jetzt noch im Farbkleid der Vereinten Bern-Worb-Bahnen – aus der Schweiz nach Wuppertal. | Foto: Marcus Müller

Leicht abgewandelt gilt für die Bergischen Museumsbahnen (BMB): „Pünktlich wie die Straßenbahn“ starten die Cronenberger Trams alljährlich Mitte April ins neue Fahrjahr. Die Corona-Pandemie hat diese Regel allerdings außer Betrieb gesetzt – seit zwei Jahren stehen die historischen Trams am Kohlfurther „Hauptbahnhof“ im Depot. Abseits des Virus brachten im September 2021 erneut Metall-Diebe die BMB aus der Spur, dazu gab es Sturmschäden, vor allem aber schlug das Hochwasser im Juli 2021 schwer ins Kontor: Das Betriebsgebäude an der Kohlfurther Brücke wurde etwa hüfthoch geflutet und massiv beschädigt.

Weil diese Schäden noch nicht vollends behoben sind, werden die BMB auch in diesem Jahr nicht „pünktlich wie die Straßenbahn“ im April aus der (Corona-)Zwangspause ins Fahrjahr 2022 starten können, berichtet BMB-Vorstand Jörg Rudat auf CW-Nachfrage: „Wir möchten den Ehrenamtlern des Fahrdienstes ein ,wohnliches Zuhause‘ und ein Dach über dem Kopf bieten können“, verweist Rudat auf die noch andauernde Sanierung des Betriebsgebäudes: „Hier geht es zwar trotz angespannter Handwerker-Lage fix voran“, bis Mitte April werde das sogenannte Sozialgebäude aber nicht zu schaffen sein. Auch, so erläutert der BMB-Vorstand weiter, seien die Schäden nach dem letzten Metall-Diebstahl noch nicht vollständig abgearbeitet.

Vor 30 Jahren: Johannes Rau gab BMB-Strecke frei

Hoffnung hat Jörg Rudat aber im Hinblick auf das Pfingst-Wochenende, an dem die Museumsbahnen alljährlich ihr Straßenbahnfest feiern. Dazu wollen die Kohlfurther Ehrenamtler auf jeden Fall wieder einladen, zumal es am 5./6. Juni 2022 einen weiteren Grund zum Feiern gibt: Zum 30. Mal jährt es sich in diesem Jahr, dass Johannes Rau, der mittlerweile verstorbene damalige NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident, die Museumsbahnstrecke von der Kohlfurth bis zum Greuel offiziell eröffnete. Ob die Trams dann aber wieder durchs Kaltenbachtal rattern können, ist ebenso noch offen.

„Trotzdem wird sich ein Besuch lohnen“, freut sich BMB-Vorstand Rudat auf das erste Juni-Wochenende: Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) werden nicht nur mit einem Infostand vor Ort sein, die Museumsbahnen wollen dann auch unter anderem erstmals ihr neues „Schmuckstück“ der Öffentlichkeit präsentieren. Wie berichtet holten die BMB Ende Januar eine historische „Hagener E-Lok“ aus der Schweiz in die Kohlfurth. Die 95 Jahre alte leuchtend-rote Lok war seit dem Jahr 1955 zwischen Bern und Solothurn unterwegs und soll zukünftig von der Kohlfurther Brücke zum Greuel und zurück rattern.

Mehr Informationen zu den Bergischen Museumsbahnen und ihrem Museum gibt es online unter der Adresse www.bmb-wuppertal.de.